Das Musical erlebte seine Blütezeit in den 1930er- bis 1960er-Jahren. In dieser Zeit hatten der Broadway in New York und das West End in London einen ungebrochenen Einfluss auf die Entwicklung des Musicals. Aber auch an anderen Orten in der Welt wurden Aufführungen dieser – für viele – neuen Unterhaltungsform zusehends beliebter.

Ein wichtiger Aspekt des Musicals waren seine gesellschaftskritischen und politischen Inhalte. Die Kritik wurde dabei entweder ganz direkt über die Thematik oder aber zwischen den Liedzeilen geäußert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Musicals der Krieg selbst, aber auch die Diskriminierung von der afroamerikanischen Bevölkerung, anderen Minderheiten und Frauen aufgearbeitet. Ein Beispiel für ein solches Stück war South Pacific aus dem Jahr 1949. Das Musical setzte sich mit der Rassenproblematik auseinander, indem es die Liebesbeziehungen von Menschen unterschiedlicher Ethnien aufgreift.

West Side Story von 1957 distanzierte sich schlussendlich in seiner Inszenierung und seiner Musik vom Pathos des alten Musicals und prägte folgende Stücke entscheidend. Zu der neuen Ära zählten auch Chicago und Cabaret.

Die Stücke von Andrew Lloyd Webber und Schönberg lösten in den Neunzigern einen Musical-Boom aus. Allerdings kam es nie wieder zu einem harten Paradigmenwechsel wie in den Sechzigerjahren.